DAS BECKEN- eine kleine anatomsiche Einführung

Das Becken…

ist eine zentrale Region unseres Körpers, hier wird das Gewicht der Arme und des Rumpfes  auf die untere Extremität, also zunächst die Gesäß und Oberschenkelmuskulatur, umgeleitet.

Becken frontal Anatomie
Becken von vorne

Anatomisch besteht unser knöchernes Becken aus:

-2 Ossa coxae (Hüftbeine), diese Knochenteile wachsen erst im Laufe der Pubertät zu einem festen knöchernen Gebilde zusammen.
os sacrum (Kreuzbein), das ist eine Verlängerung der Wirbelsäule in der Mitte des Beckens und bildet zusammen mit den Hüftbeinen den Beckenring.
os coccygis (Steißbein)

Die beiden Beckenschaufeln sind vorne über eine Symphyse miteinander verbunden.
Dies ermöglicht uns die Beckenschaufeln gegeneinander zu bewegen. Wäre das Becken eine starre knöchernen Einheit könnten wir nicht physiologisch Gehen, denn bei jedem Schritt finden kleine Bewegungen der Beckenschaufeln gegeneinander statt.

Anatomisch finden wir außerdem kleine Unterschiede im Aufbau des männlichen und des weiblichen Beckens.
Während die Frau für späteres Gebären ein eher weites Becken besitzt (die Beckenschaufeln sind ausgeladener und der Beckenausgang größer)
findet man beim Mann ein deutlich schmaleren Aufbau.

Grundsätzlich unterscheidet man das große Becken vom kleinen Becken:

  • Großes Becken: das ist der obere Bereich mit Baueingeweiden, Teilen des Intestinum tenue (Dünndarm), finale Teile des Dickdarms
  • kleines Becken: dieser Teil befindet sich etwas weiter unten, auf Höhe der Schambeinfuge und umfasst bei der Frau den Enddarm, sowie die Harnblase, Eierstöcke, Gebärmutter und die Vagina.
    Beim Mann sind im kleinen Becken neben dem Enddarm, Harnblase und Prostata zu finden.

    Becken von hinten, Anatomie
    Becken von hinten

Beckenboden

Nach unten wird unser Becken durch den Beckenboden abgeschlossen. Diese Muskelplatte hält die Organe an Ort und Stelle und wird vor allem beansprucht, wenn sich der Druck im Bauraum erhöht (zum Beispiel beim Husten oder Niesen). Bei Patienten mit Inkontinenz Problemen, beispielsweise infolge einer Geburt, Operation oder altersbedingt, ist das Training der Beckenbodenmuskulatur eine sehr effektive Methode, um ungewolltem Urinverlust entgegenzuwirken.

Studien haben gezeigt, dass ein Training der Beckenbodenmuskulatur bereits in der Schwangerschaft ein deutlich geringeres Risiko für postpartale
(= nach der Geburt) Inkontinenz hat. Die Empfehlung für Schwangere ist es daher, bereits vor der Geburt mit dem Beckenbodentraining zu beginnen und dieses nach der Geburt mit zusätzlichem Training zu ergänzen.
Schwangere Frau
Fotos: Becken. MedicalGraphics.de- Lizenz: CC BY-ND 4.0

About the Author

Alexa von Bosse

Physiotherapeutin

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