unsere WIRBELSÄULE- ein anatomisches Wunderwerk

Stabilität vereint Mobilität

Die Wirbelsäule (Columna vertebralis)

Wirbelsäule
Wirbelsäule – Ansicht von links

vom Hinterhaupt (Os occipitale) erstreckt sich unsere Wirbelsäule in Form eines Doppel-S bis zum Steißbein (Os coccygis).
So kann der Druck optimal verteilt und das Gehirn vor Erschütterung bewahrt werden.  Im Inneren der Wirbelsäule befindet sich der Wirbelkanal, in welchem dein Rückenmark geschützt liegt.

Insgesamt besteht die Wirbelsäule aus 24 Wirbeln (Corpus vertebrae) sowie 23 Bandscheiben (Discus intervertebralis) und erlaubt uns limitierte Bewegungen in alle Richtungen. Der Bau eines corpus vertebrae (Wirbelkörper) ist kastenförmig, im unteren Bereich sind sie deutlich massiver gebaut, um die Belastung optimal aufnehmen zu können. Die Bandscheiben liegen jeweils zwischen zwei Wirbelkörpern. Der Nucleus pulposis, das ist der innere Kern der Bandscheibe, besteht hauptsächlich aus Wasser. Drumherum befindet sich ein geschichteter Faserring (Anulus fibrosus). Durch knorplige Deckplatten ist die Bandscheibe mit den Wirbelkörpern verwachsen und wird neben diversen Muskeln zusätzlich ligamentär (bandhaft) auf der Vorder- und Rückseite der Wirbelsäule an Ort und Stelle gehalten. So kann sie auch großen Kräften durch ihre Pufferfunktion optimal entgegenwirken und diese abfedern.

 

Beim Gesunden ist die Bandscheibe nicht vaskularisiert, d.h. durchblutet. Die Ernährung erfolgt durch Diffusion:
Durch Bewegungen der Wirbelsäule, zum Beispiel Beugen und Strecken werden die Bandscheiben ständig ausgepresst und kann Abfallstoffe an die Umgebung absondern welche anschließend vom Körper abgebaut werden. Durch Belastungspausen zum Beispiel beim Liegen füllen sich die Bandscheiben wieder mit Flüssigkeit und Nähstoffen. Das ist auch der Grund, weshalb deine Körpergröße während eines Tages um bis zu 2 cm abnimmt. Im Alter ist eine Degeneration des Bandscheibengewebes normal (physiologisch), dies ist jedoch kein Grund zu Sorge. Ein ausgeklügeltes Muskelsystem umgibt deine Wirbelsäule und ist auch im Alter noch trainierbar

.

Aus den Zwischenwirbellöchern (Foramen intervertebralis) verlassen paarige Spinalnerven den Wirbelkanal, welche, je nach Abschnitt bestimmte Teile des Rumpfes, sowie deiner Extremitäten versorgen.

Anatomisch ist deine Wirbelsäule in fünf Abschnitte untergliedert.

1. Halswirbelsäule (HWS)

Schädel Anatomie Skelett

  • besteht aus 7 Halswirbeln/Cervicalwirbeln (Cervical = den Hals oder Nacken betreffend)
  • deinen 7. Halswirbelkörper kannst du durch seine prominente Spitze, den Processus spinosus (Dornfortsatz) gut in deinem Nacken spüren.
  • um die Umwelt optimal wahrnehmen zu können, ist unsere Halswirbelsäule der beweglichste Teil der Wirbelsäule.
  • die ersten beiden Halswirbelkörper (HWK) haben einen speziellen Aufbau und werden Atlas (1. HWK) und Axis (2. HWK) genannt.
  • Nerven die aus der Halswirbelsäule austreten versorgen dein Zwerchfell (Hauptatemmuskel) sowie Muskeln und Haut der Brust und Arme.

2. Brustwirbelsäule (BWS)

Brustkorb

  • besteht aus 12 Brustwirbeln/Thorakalwirbeln (Thorax= Brustkorb)
  • an ihr hängen die Rippen, welche unsere Lungenflügel, sowie unsere Organe knöchern schützen.
  • Insgesamt besitzen wir 12 Rippenpaare:
    –>die ersten 10 Rippenpaare sind vorne am Sternum (Brustbein) fixiert,
    die letzten beiden Rippen (man nennt sie auch unechte Rippen) sind hingegen nicht mit dem Sternum fixiert
  • Sternokostalgelenke, das sind gelenkige Verbindungen zwischen dem Sternum (Brustkorb) und den Costae (Rippen) ermöglichen das Mitbewegen der Rippen während der Atmung.
  • So kann sich unsere Lunge bei der Einatmung maximal ausdehnen und Kohlenstoff Dioxid reiche Luft bei der Ausatmung in die Umgebung abgeben.

3. Lendenwirbelsäule (LWS)Wirbelsäule Anatomie

  • besteht aus 5 Lendenwirbelkörpern.
  •  der vordere „Knick“ ins Becken ist Übergang von letztem Lendenwirbel zum Kreuzbein (os sacrum) und heißt Promotorium.
  • hier ereignen sich die meisten Bandscheibenvorfälle.
  • Die paarigen Spinalnerven versorgen vor allem die Muskulatur und Haut Beine.


4. os sacrum (Kreuzbein)

  • das os sacrum beseht wiederum aus 5 Wirbeln, welche synosthotisch (knöchern) verschmolzen sind.

5. os coccygeus (Steißbein)

  • besteht aus 3–5 Steißwirbeln.
  • Ansatzpunkt für Muskeln & Bänder.
  • bekannt für Schmerzen nach Stürzen.

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten orthopädischen Krankheitsbildern. Vor allem eine aktive Therapie, Bewegung und ein Kräftigungsprogramm für die Rückenmuskulatur erweisen sich als sehr effizient. Mehr zum Thema findest du unter dem Beitrag unspezifische Rückenschmerzen.

Anatomische Bilder: Medicalgraphics; LizenzCC-BY-ND-4.0

About the Author

Alexa von Bosse

Physiotherapeutin

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