Handgelenksnaher Speichenbruch
Was heißt distale Radiusfraktur ?
Die distale Radiusfraktur bezeichnet einen Bruch der Speiche (Radius), ein Unterarmknochen, unmittelbar in der Nähe des Handgelenks. Die distale Radiusfraktur ist mit unter die häufigste Fraktur bei Erwachsenen und tritt vor allem bei älteren Menschen auf durch Osteoporose im Zusammenhang von Stürzen auf.
Bei ca. 25 % aller distalen Radiusfrakturen zusätzlich die Gelenkfläche zu den Handwurzelknochen beteiligt.
Entstehung distale Radiusfraktur
Je nach Entstehung lassen sich drei verschiedene Arten der distalen Radiusfraktur unterscheiden.
Extensionsfraktur / Colles – Fraktur
Durch einen Sturz, der mit den Handflächen abgefangen wird, kann eine Extensionsfraktur entstehen.
Beim Aufprall mit der Handinnenfläche wird die Energie dabei auf den Radius (Speiche) weitergeleitet und es kommt zum Bruch.
Das Fragment, das an die Hand angrenzt, verschiebt sich hierbei oft nach hinten.
Flexionsfraktur / Smith – Fraktur
Durch einen Sturz auf den Handrücken kann eine Flexionsfraktur entstehen. Sie macht rund 10% aller distale Radiusfrakturen aus.
Kompressionsfraktur
Eine Kompressionsfraktur bezeichnet das Zusammendrücken von Knochen durch äußere Gewalteinwirkung.
Unfallmechanismen sind zum Beispiel das Zuschwingen einer Haus- oder Autotür, während sich der Arm/die Hand noch im Türrahmen befindet.
Symptome distale Radiusfraktur
Folgende Symptome sind typisch für eine Radiusfraktur:
- Schmerz
- Schwellung
- Fehlstellung des Handgelenks
- Sensibilität und Motorik
Typische Begleiterscheinungen sind:
– Verletzungen der Bänder des Handgelenks
– Scaphoidfraktur (Bruch eines angrenzenden Handwurzelknochens)
– Verletzungen der Strecksehnen
– Nervenschäden
Versorgung distale Radiusfraktur
Nicht operativ (Konservativ)
Sofern die Fragmente passend zueinander stehen, werden einfache Brüche meist ohne eine Operation,d.h. konservativ versorgt.
Das Handgelenk wird hierfür ca. 6 Wochen in einem Gips oder einer Schiene gelagert, sodass die Knochenteile wieder zusammenwachsen können.
Operativ
Gründe für eine Operation sind:
– Mehrere Fragmente
– Verschobene Fragmente
– Beteiligung der Gelenkfläche
Meist wird das Frakturgebiet durch eine Plattenosteosynthese stabilisiert, sodass die einzelnen Fragmente wieder in Position gebracht werden können.
Je nach Operateur wird nach dem Eingriff das Tragen einer Schiene verordnet.
Therapie distale Radiusfraktur
Bei konservativer Versorgung wird je nach Bedarf ein Rezept zur Physiotherapie ausgestellt.
Der Gips wird meistens nach 6 Wochen entfernt, worauf eine Röntgenkontrolle erfolgt.
Bei der operativen Versorgung wird zeitnah nach der Operation mit Physiotherapie begonnen.
Neben manueller Lymphdrainage, (unterstützt Rückgang der Schwellung)
erhält der Betroffene Krankengymnastik. Ziel ist hier zunächst der Erhalt und die Verbesserung der Beweglichkeit.
Dies ist sehr wichtig, denn vor allem die Hand zeichnet sich im Alltag durch differenziertes Bewegen in alle Bewegungsrichtungen aus.
Um den Rest des Arms nicht außer Acht zu lassen, sind auch die Kräftigung von Oberarm und Schulter essenziell. Diese sind durch den Nichtgebrauch der Hand häufig abgeschwächt.
Im weiteren Verlauf und zunehmender Belastung der Hand erfolgt Stabilisations- und Krafttraining des Unterarms und der Hand.