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Prävention – einen Schritt vorausdenken

Gesundheit ist unser höchstes Gut. Dementsprechend hoch sind die Ansprüche an unser Gesundheitssystem.

Durch den Wandel des Krankheitsspektrums hin zu chronisch-degenerativen Erkrankungen, demografischen Alterungsprozessen und verändernden Anforderungen im Arbeitsleben rückt die Stärkung gesundheitlicher Ressourcen und Potenziale immer weiter in den Vordergrund.

Was bedeutet das genau?

Vor allem die Fokussierung auf präventive Maßnahmen sind essenziell, denn:

Gesundheit wiederherzustellen ist weitaus aufwändiger, als Gesundheit zu erhalten.

Das Bundesministerium für Gesundheit definiert Prävention „[…] als Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern.“ (Bundesministerium für Gesundheit; 2019)

Eine Physiotherapie wird nicht nur von Personen mit akuten Sport- und Alltagsverletzungen in Anspruch genommen: viele Betroffene quälen sich mit langjährigen Rückenschmerzen oder Verspannungen im Schulter-Nacken Bereich, bevor sie mit der Physiotherapie beginnen.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht für jeden Patienten überzeugend klingt:

Bewegung hilft.

Noch nicht ganz überzeugt? Dann am besten gleich weiterlesen 😊

Oster et al. (2005) beschreibt, dass Funktionsstörungen im Alter körperliche, psychische und soziale Aspekte haben. Neben einer Reduktion der Beweglichkeit sind auch Dimensionen von Kraft, Ausdauer und Koordination im Alter rückläufig. In den letzten Jahren wurden zunehmend auch rehabilitative Möglichkeiten durch Bewegung im Alter erkannt, die zur Erhaltung oder Wiedergewinnung von Alltagsfunktionen, zur Vermeidung von Stürzen oder zur Verbesserung der Herzfunktion führen und sich somit positiv auf das Wohlbefinden des Durchführenden auswirken.

Im Review von Scharpf et al. (2013) konnten Studien zeigen, dass körperliche Aktivität bei gesunden Erwachsenen mit einem verzögerten Beginn einer Demenz, einer geringeren Abnahme der kognitiven Fähigkeiten und einer Reduktion des Risikos an einer Demenz zu erkranken, zusammenhängt.

Ein weiterer positiver Effekt von Ausdauertraining: das Risiko für einen Schlaganfall kann deutlich gesenkt werden.

Physio Bosse Bewegung

Durch Ausdauertraining erreichst du eine Reduktion des systolischen Blutdrucks. Außerdem verbessert sich deine Herzarbeit: Das Schlagvolumen deines Herzens erhöht sich und der Sauerstoffbedarf sinkt. Deine Herzfrequenz (HF) sinkt langfristig, und das Ganze sowohl in Ruhe als auch bei Aktivität.

 

Je nach Zeitpunkt lassen sich verschiedene Formen der Prävention unterscheiden:

Primärprävention

Hier geht es darum, die Entstehung von Krankheiten zu verhindern. Beispiele sind Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zu späteren Herzinfarkten führen können. Ein gesunder Lebensstil, ausreichend Bewegung und frische Luft sind geeignete Präventionsmöglichkeiten, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen.

Sekundärprävention

Hierbei geht es vor allem um die Erkennung von Erkrankungen durch regelmäßige Screenings und Untersuchungen bei bestehenden Auffälligkeiten.

Tertiärprävention

Bei der tertiären Prävention geht es vor allem darum, Krankheitsfolgen zu mildern, um das Fortschreiten oder einen Rückfall zu minimieren.

 

Um möglichst lange fit zu bleiben ist daher eine vorausschauende Verhaltensweise sinnvoll.

Was heißt das jetzt genau?

Es muss nicht gleich der Marathon oder das der Body Pump Kurs im Fitnessstudio um die Ecke sein – kleine Änderungen des Alltagsverhaltens oder Rituale bewirken meist schon sehr viel.

Fiuza -Luces et al (2018) kommen zu dem Schluss, dass das Mortalitätsrisiko durch eine 15 minütige Bewegung am Tag bereits um 14% gesenkt werden kann.

Du fragst dich, wie du mehr Bewegung in deinen Alltag einbauen kannst? Hier sind einige Beispiele:

  • Während der Kaffee morgens kocht ein paar Kniebeugen einbauen –  für die Morgenmuffel tun es auch schon ein paar tiefe, bewusste Atemzüge
  • Beim Arbeiten die Treppen bis ins Büro nutzen, anstatt den Aufzug zu nutzen,
  • Eine Haltestelle früher aus der s-Bahn steigen und den restlichen Weg bis nach Hause laufen,
  • Nach dem Arbeiten einen kleinen Spaziergang einbauen, bevor man es sich auf dem Sofa gemütlich macht,
  • Während des Zähneputzens mit auf den Zehenspitzen nach oben abdrücken,
  • Mit dem Fahrrad zur Verabredung fahren, anstatt das Auto zu nehmen,
  • zum Quatschen mit dem Freund/der Freundin spazieren gehen.
    kleiner positiver Nebeneffekt: während hitzigen Gesprächen läufts sichs tendenziell schneller. 🙂
  • bei einer Sportgruppe in der Nähe anmelden, regelmäßig an den Kursen teilnehmen und sich dabei gegenseitig motivieren

Fazit: Es brauch kein Silvester oder neues Lebensjahr um gute Vorsätze zu formulieren oder Neues zu beginnen.

Gesundheitsbewusst zu Leben ist eine aktive Entscheidung.
Das Gute daran: Wir haben es selbst in der Hand…also: Lets go! 🙂

fahrad fahren

 

About the Author

Alexa von Bosse

Physiotherapeutin

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