Bluthochdruck / Hypertonie

Bluthochdruck gehört zu einer der Volkskrankheiten: 20 bis 30 Millionen Deutsche leiden unter Bluthochdruck. Dabei wissen nur vier von fünf Menschen von ihrer Erkrankung, 88 Prozent lassen sich diesbezüglich behandeln. Vor allem Organe können durch einen erhöhten Blutdruck geschädigt werden, auch das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt steigt durch Bluthochdruck an.

Vor allem im Alter steigt das Risiko für Bluthochdruck, drei von vier Menschen zwischen dem 70. und 79. Lebensjahr sind erkrankt. Warum ist das so? Im Alter nimmt die Elastizität Blutgefäße ab, durch Ablagerungen über die Jahre an den Gefäßwänden (z.B. durch Rauchen oder Fettablagerungen) ist der Blutfluss außerdem gestört.

Blutdruck allgemein

Unser Blutdruck ist nicht ständig konstant. Jeder von uns kennt das: Vor einem wichtigen Gespräch oder einer Präsentation geht die Pumpe. Das macht sich auch an deinem Blutdruck bemerkbar.

Grundsätzlich steigt der Blutdruck auch bei statischer Arbeit an (das ist z.B. der Fall, wenn du einen schweren Gegenstand nach vorne schieben möchtest, der aber so schwer ist, dass er sich einfach nicht wegbewegen lassen will).

Auch beim Autofahren oder beim Besuch beim Arzt kann der Blutdruck ansteigen. In der Medizin bezeichnet man den Anstieg des Blutdrucks bei Anwesenheit des Arztes als „Weißkitteleffekt“.

Hingegen sinkt der Blutdruck im Schlaf oder nach (üppigen) Mahlzeiten. Auch durch verschiedenste Entspannungstechniken und Verfahren lässt sich ein Abfall erreichen.

Ein optimaler Blutdruck liegt bei unter 120mmHg zu unter 80mmHg. Diese die beiden Werte (systolischer/diastolischer Wert) werden dir bei der Messung mit einem Blutdruckmessgerät anzeigt.

Ab wann spricht man von Bluthochdruck/Hypertonie?

Ab einem Blutdruck über 140 mmHg (systolischer/erster Wert) zu 90mmHg (diastolischer /zweiter Wert) spricht man von Hypertonie.

Bluthochdruck Messgerät

Symptome Bluthochdruck

Neben Schwindel und Kopfschmerzen kann auch häufig auftretende Müdigkeit ein Anzeichen für Bluthochdruck sein.
Eine gerötete Gesichtsfarbe, häufiges Nasenbluten oder Ohrensausen sind ebenfalls mögliche Indizien.

Bestimmte Risikofaktoren begünstigen Bluthochdruck:

Risikofaktoren Bluthochdruck

  • Adipositas
  • chronischer Stress (in Beruf, Familie oder Partnerschaft)
  • erhöhter Kochsalzkonsum
  • erhöhter Alkoholkonsum: bei circa 30 Gramm Alkohol täglich (entspricht ca. 2-3 Feierabend Bier) ist das Risiko für Bluthochdruck im Vergleich zu Menschen, die keinen Alkohol konsumieren doppelt so hoch.
  • Mangelnde Bewegung (hierzu gleich mehr)
  • Rauchen (wie Du Dir bestimmt denken kannst: Rauchen auf fast jeder Risikoliste vertreten)

zigaretten

Bei knapp 90% aller Patienten ist Bluthochdruck auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. Es handelt sich dabei um eine sogenannte primäre (essenzielle) Hypertonie.

Das Gute daran: Du hast es in der Hand und das Präventionspotenzial ist hervorragend.

Und auch hier trifft es (wie bei vielen Erkrankungen) zu:

Regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv auf Bluthochdruck aus:

In einer aktuellen (2021) 12- wöchigen Studie erhielten 60 Patienten mit Bluthochdruck ein Bewegungsprogramm mit je drei Terminen/ Woche. Nach einer kurzen Aufwärmphase erfolgte ein 40-minütiges Training in Form von moderatem Laufen oder Radfahren.

Und, was kam raus?

Sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck konnten in der Interventionsgruppe klinisch bedeutsam gesenkt werden.
Es hängt also viel von einem gesunden Lebensstil ab.

Die deutsche Gesellschaft für Kardiologie-Herz und Kreislaufforschung spricht eine eindeutige Empfehlung für regelmäßige Bewegung, wie beispielsweise moderates Training, für mindestens 30 Minuten wird an 5 bis 7 Tagen pro Woche aus.

fahrrad fahren

Kurz und knapp: Versuche regelmäßig leichten Ausdauersport zu betreiben, Alltagsaktivitäten einzubauen, auf gesunde Ernährung zu achten und regelmäßige Entspannungspausen und Auszeiten in deinen Alltag einzubauen. Lass Dich außerdem durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchen beim Arzt durchchecken.

Bei der deutlich seltenen auftretenden sekundären Hypertonie ist ein erhöhter Blutdruck die Folge einer anderen Erkrankung. Hierbei sind oft jüngere Patienten betroffen, die sehr hohe Blutdruckwerte (auch nachts) aufweisen.

 

Hier geht’s zur Studie zur Bewegungsintervention bei Bluthochdruck:
JAMA Cardiol. Published online August 4, 2021. Effect of Exercise Training on Ambulatory Blood Pressure Among Patients With Resistant Hypertension
A Randomized Clinical Trial.

About the Author

Alexa von Bosse

Physiotherapeutin

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